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+ | Alle Symptome, die für Burnout in Anschlag gebracht werden, sind sehr unspezifisch. Überdies sind es über 120 Symptome, die angeführt werden. Das legt die Vermutung nahe, dass es sich bei Burnout nicht um eine Krankheit handelt. Denn dass etwas entsprechende Symptome nach sich zieht, bedeutet nicht notwendig, dass es sich um eine Krankheit handelt. Man könnte daher auf die Idee kommen, zu bestreiten, dass Burnout eine Krankheit ist. |
− | Zugleich müsste man |
+ | Zugleich müsste man begründen, warum Burnout zu Symptomen führt, die zweifellos Krankheitssymptome sind. Man hat die Vielzahl der Symptome damit einzufangen versucht, dass man von einem Burnout-Syndrom spricht. "Syndrom" ist griechisch und heißt soviel wie "zusammenlaufen". Es kommen also nach dieser Vorstellung verschiedene Prozesse zusammen, die insgesamt eine Krankheit ausmachen oder einer Krankheit entsprechen. Verschiedene Ursachen und verschiedene Erscheinungsformen von Burnout gehörten zu dem Begriff der Sache. Dazu gehört auch, dass oft behauptet wird, dass sich einheitliche Ursache für Burnout nicht angeben lasse. |
− | Gibt es eine Alternative? Ja |
+ | Gibt es eine Alternative dazu, Burnout als eine Krankheit aufzufassen? Ja, man könnte Burnout auch als einen gesellschaftlichen Lernprozess betrachten. Wir sind gegenwärtig nicht in der Lage unser eigenes Tun im Unternehmen zu beherrschen. Das zeigt sich, wenn man die gegenwärtigen Formen der Arbeitsorganisation in den Unternehmen betrachtet. (s. der Abschnitt [[Mein Tun im Unternehmen]]) Wir müssen uns im Gegenteil mit Kräften und Mächten auseinandersetzen, die zwar unserer eigenen Kooperation in der Arbeit entspringen, die sich aber uns gegenüber verselbständigen und uns unter Druck setzen. Diese Mechanismen zu erfassen und zu beschränken, ist der zunächst der Sinn von "Meine Zeit ist mein Leben!" |
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+ | [[Ist Burnout eine Krankheit?]] |
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− | Burnout wäre in Wahrheit eine Erscheinung, die gesellschaftliche Ursachen hat. Burnout wäre Ausdruck eines gesellschaftlichen Lernprozesses. |
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− | Wir sind - das zeigt sich bei der Lektüre des Abschnitts "[[Mein Tun im Unternehmen]]" - gegenwärtig nicht in der Lage unser eigenes Tun im Unternehmen und bei der Arbeit zu kontrollieren. Wir müssen uns im Gegenteil mit Kräften und Mächten auseinandersetzen, die zwar unserer eigenen Tätigkeit bei der Arbeit entspringen, die sich uns selbst gegenüber aber verselbständigen und uns unter Druckl setzen. Diesen Mechanismus zu erfassen und zu beschränken, das ist der Sinnn der Initiative "Meine Zeit ist mein Leben!" |
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+ | [[Zur Prävention von Burnout]] |
Aktuelle Version vom 7. März 2013, 12:23 Uhr
Die Vielzahl der Symptome
Alle Symptome, die für Burnout in Anschlag gebracht werden, sind sehr unspezifisch. Überdies sind es über 120 Symptome, die angeführt werden. Das legt die Vermutung nahe, dass es sich bei Burnout nicht um eine Krankheit handelt. Denn dass etwas entsprechende Symptome nach sich zieht, bedeutet nicht notwendig, dass es sich um eine Krankheit handelt. Man könnte daher auf die Idee kommen, zu bestreiten, dass Burnout eine Krankheit ist.
Zugleich müsste man begründen, warum Burnout zu Symptomen führt, die zweifellos Krankheitssymptome sind. Man hat die Vielzahl der Symptome damit einzufangen versucht, dass man von einem Burnout-Syndrom spricht. "Syndrom" ist griechisch und heißt soviel wie "zusammenlaufen". Es kommen also nach dieser Vorstellung verschiedene Prozesse zusammen, die insgesamt eine Krankheit ausmachen oder einer Krankheit entsprechen. Verschiedene Ursachen und verschiedene Erscheinungsformen von Burnout gehörten zu dem Begriff der Sache. Dazu gehört auch, dass oft behauptet wird, dass sich einheitliche Ursache für Burnout nicht angeben lasse.
Gibt es eine Alternative dazu, Burnout als eine Krankheit aufzufassen? Ja, man könnte Burnout auch als einen gesellschaftlichen Lernprozess betrachten. Wir sind gegenwärtig nicht in der Lage unser eigenes Tun im Unternehmen zu beherrschen. Das zeigt sich, wenn man die gegenwärtigen Formen der Arbeitsorganisation in den Unternehmen betrachtet. (s. der Abschnitt Mein Tun im Unternehmen) Wir müssen uns im Gegenteil mit Kräften und Mächten auseinandersetzen, die zwar unserer eigenen Kooperation in der Arbeit entspringen, die sich aber uns gegenüber verselbständigen und uns unter Druck setzen. Diese Mechanismen zu erfassen und zu beschränken, ist der zunächst der Sinn von "Meine Zeit ist mein Leben!"