Zur Kritik an der Vorstellung von "Work-Life-Balance"

Aus meine zeit ist mein leben
Version vom 9. Dezember 2011, 11:55 Uhr von Stephan (Diskussion | Beiträge)

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Zur Kritik an der Vorstellung von "Work-Life-Balance"

Die Vorstelung der "Work-Life-Balance" geht davon aus, dass die "Arbeit" sein muss. Die Arbeit ist vorausgesetzt. Das "Leben" kommt dazu. Daher ergibt sich die Aufgabe, einen Ausgleich, eine Balance, zwischen Arbeit und Leben zu finden. Diese Balance zu finden, ist eine Aufgabe entweder des Managements oder des Individuums oder beider. Wer auch immer diese Aufgabe zu erfüllen hat, es geht darum, Arbeit und Leben zu verbinden. Arbeiten ist nicht ein Teil der Lebenstätigkeit, sondern etwas vom Leben Unterschiedenes und Unabhängiges, so dass man Arbeit und Leben in Übereinstimmung bringen kann und muss.

Insofern das Management gefordert ist, kann es Maßnahmen treffen, die Balance zwischen Arbeit und Leben zu fördern: Kindererziehung kann erleichtert werden durch Betriebskindergärten, Anerkennung von Erziehungs- und Elternzeiten. etc. Die Fähigkeit sich zu entspannen, sich abzureagieren, Stress zu bewältigen und Stressreaktionen zu dämpfen, zu puffern und abzubauen, alles das kann verbessert werden. Das Privatleben kann mit dem Arbeitsleben im weitesten Sinne als eine Einheit arrangiert werden. Die Herausforderung wird unter Umständen anerkannt, wobei man sich auf die Arbeitskräfte konzentriert, die diese Konzentration rechtfertigen. (Es werden in der Regel mehr als die Hälfte von solchen Maßnahmen ausgeschlossen.) Bei diesen Bemühungen ist der reibungslose Ablauf der Produktion das wichtigste Ziel. Personen, die dafür unentbehrlich sind, sollen

1. im Unternehmen gehalten werden, 
2. gesund erhalten werden,  
3. zur Identifikation mit dem Unternehmen gebracht werden. 

Insofern die Aufgabe der "Work-Life-Balance" beim Individuum gesehen wird, soll es seine Arbeitsfähigkeit durch einen gesunden Lebensstil und andere Maßnahmen fördern und so im privaten Leben einen Ausgleich für die als belastend vorausgesetzte Arbeitstätigkeit erreichen.

Die Idee ist, dass beide Seiten, Unternehmen und Beschäftigte bzw. Beschäftigter zur Balance beitragen müssen. Dann kann das Ganze auch funktionieren, dann kann die Belastung, die die Arbeit zweifellos bedeutet, gestaltet, "gemanagt" und sogar bewältigt werden. Diese Idee ist deswegen sehr wichtig, weil sie beinhaltet, dass die Folgen des Managements, die zweifellos in der Erhöhung der Arbeitsbelastung für die Beschäftigten besteht, selbst durch Management beseitigt - oder zumindest abgemildert - werden können. Diese Idee ist bestechend, aber sie widerspricht der Erfahrung in den Unternehmen.

Veränderungen in der "Work-Life-Balance"


Burnout