Führung im Rahmen der indirekten Steuerung
Führung im Rahmen der indirekten Steuerung
Die Initiative gibt Seminare zum Thema "Indirekte Steuerung und Führung". Denn in Seminaren wurde uns immer wieder gesagt: Wir haben schlechte Führungskräfte.
Selbstverständlich können wir nicht die Arbeit einzelner Führungskräfte beurteilen und wollen daher diese Aussagen im Einzelfall nicht bestreiten. Aber was soll hier "schlechte Führungskraft" heißen?
Bei Gesprächen hat sich immer wieder gezeigt: Das Unternehmen macht Gewinne, und es macht schon seit geraumer Zeit Gewinne, obwohl die Führungskräfte "schlecht" sind. Da liegt ein Verdacht nahe: Vielleicht machen die Führungskräfte ihre Arbeit für das Unternehmen gar nicht so schlecht. Vielleicht wirkt sich diese Arbeit "nur" für uns schlecht aus. Mit diesem Verdacht haben wir uns beschäftigt. Das Ergebnis dieser Beschäftigung ist in der Tat: Die Führungskräfte sind aus der Sicht der Unternehmen gut, weil sie uns dazu bringen, produktiver, profitabler und effektiver zu arbeiten.
Es hilft uns nichts, die Führungskräfte als "schlecht" zu verurteilen, wenn wir nicht verstehen, was sie tun und warum sie es tun. Womöglich können Führungskräfte ganz gut damit leben, dass wir sie für "schlechte Führungskräfte" halten, solange sie im Sinne des Unternehmens "gute Arbeit" leisten. Wir müssen uns daher um ein angemessenes Verständnis dessen bemühen, was die Führungskräfte tun, wenn wir nicht selbst an der Realität des gemeinsamen Arbeitens in den Unternehmen irre werden wollen.
Das Verständnis der Handlungsweise von Führungskräfte wird psychische Belastungen reduzieren: Denn wenn wir es nicht verstehen, begreifen wir unseren Arbeitsalltag im Unternehmen nicht. Dieses Unverständnis führt zu Verwirrung und Unsicherheit, die zu psychischen Belastungen beitragen.
Auch wenn wir die Arbeit der Führungskräfte verstehen, müssen wir uns mit ihnen auseinandersetzen. Denn ihre Arbeit ist zwar gut für das unternehmen, aber ihre Auswirkung ist schlecht für uns, und es ist eine ganz bestimmte Seite ihrer Arbeit, die schlecht für uns ist (die aber wiederum gut für die Unternehmen ist). Eine womöglich ungeeignete Form dieser Auseinandersetzung ist es, Seminare für Führungskräfte zu fordern. Denn dort lernen die Führungskräfte das zu tun, woran wir leiden. Besser geeignet ist es, selbst Seminare zu machen, umzu verstehen, wie man sich mit Führungskräften auseinandersetzen kann.