Burnout als Reaktion auf die organische Form der Arbeitsorganisation: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | All dies führt zu einer dauerhaften Anspannung aller Kräfte der beschäftigten Individuen, um das "Überleben" des Unternehemens zu sichern. Dieser Anspannung sind die Individuen auf Dauer aufgrund ihrer Natur nicht gewachsen. Denn die Aufgabe ist an sich unbegrenzt, die Kräfte der Individuen aber sind begrenzt. Dieses Missverhältnis äußert sich im Burnout, das sich im Kern erstens als emotionale Erschöpfung, zweitens als Zynismus und "Depersonalisierung" und drittens als Gefühl der nachlassenden eigenen Leistungsfähigkeit zeigt. Diese Reaktion geschieht langsam und unbewusst. |
Die wichtigste Präventionsmaßnahme ist also |
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===Setzen sie sich mit den unbewussten Anforderungen auseinander!=== |
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+ | Wenn Sie auf dieser Seite angekommen sind, dann haben sie den wichtigsten Schritt bereits geschafft. Sie beschäftigen sich bewusst mit der Gefahr des Burnout. Burnout wird Sie aber nur erreichen, wenn Sie sich die Gefahr nicht bewusst machen oder keine Konsequenzen aus ihrem Wissen ziehen. Das erstere ist schon einmal nicht gegeben. Also liegt es zunächst nur an den Konsequenzen, die aus dem Wissen zu ziehen sind. Dafür brauchen wir nun eine Charakterisierung von Burnout selbst. |
Version vom 16. Juli 2008, 08:15 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Burnout als Reaktion auf die organische Form der Arbeitsorganisation
Die Formen der Arbeitsorganisation, die der Betrachtungsweise des Unternehmens nach dem Bild des Organismus entsprechen, führen zu
- Unbewusstheit der Anforderungen, die an die Beschäftigten gestellt werden, so dass Abgrenzung schwierig wird. - zu einem zwiegespaltenen Willen, in dem der Unternehmenszweck als ein Willensinhalt von selbst neben das tritt, was das im Unternehmen beschäftigte Individuum selbst will. - zu einem Maßstab der Bewertung des eigenen Handelns, dem kein Beschäftigte und kein Beschäftigter letztlich genügen kann. Denn die Gewinne haben ebenso wenig eine Grenze nach oben wie die Gewinnsteigerungen. Die Überforderung ist deswegen in der Betrachtungsweise des - um sein "Überleben" auf dem Markt kämpfenden - Unternehmens angelegt.
All dies führt zu einer dauerhaften Anspannung aller Kräfte der beschäftigten Individuen, um das "Überleben" des Unternehemens zu sichern. Dieser Anspannung sind die Individuen auf Dauer aufgrund ihrer Natur nicht gewachsen. Denn die Aufgabe ist an sich unbegrenzt, die Kräfte der Individuen aber sind begrenzt. Dieses Missverhältnis äußert sich im Burnout, das sich im Kern erstens als emotionale Erschöpfung, zweitens als Zynismus und "Depersonalisierung" und drittens als Gefühl der nachlassenden eigenen Leistungsfähigkeit zeigt. Diese Reaktion geschieht langsam und unbewusst. Die wichtigste Präventionsmaßnahme ist also
Machen Sie sich die Gefahr des Burnout bewusst!
Setzen sie sich mit den unbewussten Anforderungen auseinander!
Verschaffen Sie sich Bewusstheit über die unbewusst an sie ergehenden Anforderungen!
Beschäftigen Sie sich mit den Rahmenbedingungen Ihre Tuns bei der Arbeit!
In diesem Sinne meine ich:
Wenn Sie auf dieser Seite angekommen sind, dann haben sie den wichtigsten Schritt bereits geschafft. Sie beschäftigen sich bewusst mit der Gefahr des Burnout. Burnout wird Sie aber nur erreichen, wenn Sie sich die Gefahr nicht bewusst machen oder keine Konsequenzen aus ihrem Wissen ziehen. Das erstere ist schon einmal nicht gegeben. Also liegt es zunächst nur an den Konsequenzen, die aus dem Wissen zu ziehen sind. Dafür brauchen wir nun eine Charakterisierung von Burnout selbst.