Drei grundlegende Äußerungsformen des Burnout: Unterschied zwischen den Versionen

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(Drei grundlegende Äußerungsformen des Burnout)
 
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==Drei grundlegende Äußerungsformen des Burnout==
 
==Drei grundlegende Äußerungsformen des Burnout==
   
Burn-out ist eine Folge langanhalteender Überanstrengung. Es äußert sich daher in erster Linie als '''emotionale, körperliche und geistige Erschöpfung'''. Dabei ist es oft die emotionale Erschöpfung, die im Vordergrund steht. Es ist leicht, diese Aert der Erschöpfung nicht wahrzunehmen, zu verdrängen oder nicht ernst zu nehmen. Deswegen werden viele Zeichen des herannahenden Burnout nicht als so bedrohlich empfunden. Es scheint normal zu sein, dass man morgens "mal" erschöpft ist. Aber wie oft ist "mal"? Man muss lernen auf emotionalen Ausgeleich zu achten, und dementwsprechend die Anzeichen emotionaler Erschöpfung ernst zu nehmen.
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Burnout ist eine Folge lang anhaltender Überanstrengung. Es äußert sich daher in erster Linie als '''emotionale, körperliche und geistige Erschöpfung'''. Dabei steht die emotionale Erschöpfung im Vordergrund. Leider ist es schwierig, diese Art der Erschöpfung ernst zu nehmen und überhaupt als solche wahrzunehmen. Wenn ich ihr erliege, neige ich im Gegenteil dazu, sie zu verdrängen und abzutun. Deswegen empfinde ich viele Anzeichen des herannahenden Burnout nicht als bedrohlich. Mir scheint es normal, dass ich morgens "mal" erschöpft bin. Aber wie oft ist "mal"? Ich muss lernen darauf zu achten. Vielleicht brauche ich emotionalen Ausgleich. Ich muss lernen, die Anzeichen emotionaler Erschöpfung wahrzunehmen und ernst zu nehmen.
   
Die zweite Äußerungsform von Burnout ist die '''Unfähigkeit andere Menschen''', mit denen man als Kunden, Klienten oder Patienten, noch '''als Individuen wahrzunehmen'''. Jeder Mensch ist einzigartig, und jeder Mensch ist eine Einheit verschiedener Seiten. Wer unter Burnout leidet, fängt an, die Menschen, mit denen er oder sie zu tun hat, als Fälle zu betrachten. Im Fachjargon heißt das "Depersonalisierung". Es ist eine unbewußte Art, sich vor den Folgen der emotionalen Erschöpfung zu schützen. Man läßt die anderen Menschen nicht mehr so nah an sich heran, schützt sich vor dem Ausmaß de Leids und Mitleids. Diese Haltung kann sich bis zum Zynismus und zur Verachtung steigern.
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Die zweite Äußerungsform von Burnout ist die '''Unfähigkeit andere Menschen''', mit denen ich als Kunden, Klienten oder Patienten zu tun habe, auch '''als Individuen wahrzunehmen'''. Jeder Mensch ist einzigartig, und jeder Mensch ist eine Einheit verschiedener Seiten. Wenn ich unter Burnout leide, fange ich an, die Menschen, mit denen ich zu tun habe, mehr und mehr nur noch als Fälle zu betrachten. Im Fachjargon heißt das "Depersonalisierung". (Das kommt daher, das im Amerikanischen "person" als Ausdruck für das benutzt wird, was wir im Deutschen als "Individuum" bezeichnen.) Es ist eine unbewusste Art, in der ich mich vor den Folgen der emotionalen Erschöpfung zu schützen versuch. Ich lasse die anderen Menschen nicht mehr so nah an mich heran, schütze mich vor einem Ausmaß des Mitleids, das mich selbst belastet. Diesen an sich gesunde Reflex muss ich mir bewusst machen, um mich tatsächlich zu schützen und nicht umgekehrt die Gefahr des Burnout zu verstärken. Als unbewusste Haltung kann sich die "Depersonalisierung" bis zum Zynismus und zur Verachtung steigern. Dagegen kann eine bewusste mitfühlende Abgrenzung zur Übereinstimmung mit mir selbst und mit meinem Leben beitragen.
   
Eine dritte wesentliche Äußerungsform von Burnout ist das '''Gefühl, dass die eigene Leistungsfähigkeit stark nachlässt'''. Man fühlt sich inkompetent, chaotisch und unorganisiert. Man fühlt sich überfordert und unproduktiv. Diese Unzufriedenheit mit sich selbst und mit der eigenen Arbeit ist eine andere Art, sich spontan vor der Überforderung zu schützen, indem man sich zurückzieht. Aber sie schützt nicht vor Frustration und Enttäuschung, sondern zieht sie nach sich. So ergibt sich ein Teufelskreis, indem die Erschöpfung zu einem Rückzug aus der eigenen Arbeit führt, der die Arbeit sinnlos erscheinen läßt, was wiederukm deen Rückzug verstärkt.
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Eine dritte wesentliche Äußerungsform von Burnout ist das '''Gefühl, dass meine eigene Leistungsfähigkeit stark nachlässt'''. Ich fühle mich inkompetent, chaotisch und unorganisiert. Ich fühle mich leicht überfordert und unproduktiv. Diese Unzufriedenheit mit mir selbst und mit meiner eigenen Arbeit ist eine andere Art, sich von selbst und unbewusst vor Überforderung zu schützen, indem ich mich von der Beteiligung an meiner Arbeit mehr und mehr zurückziehe, ohne es zu wollen. Eine solche Reaktion schützt jedoch nicht vor Frustration und Enttäuschung, sondern zieht sie nach sich. So ergibt sich ein Teufelskreis, indem die Erschöpfung zu einem Rückzug aus meiner eigenen Arbeit führt, der mir dann die Arbeit sinnlos erscheinen lässt, was wiederum den inneren Rückzug aus der Arbeit verstärkt.
   
Diesen Hausptäußerungsformen kann nun auch im einzelnen nachgegangen werden.
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Diesen Hauptäußerungsformen kann nun auch im einzelnen nachgegangen werden.
   
[[1. Die emtionale Erschöpfung]]
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[[1. Die emotionale Erschöpfung]]
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[[2. Zynismus und "Depersonalisierung"]]
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[[3. Das Gefühl nachlassender Leistungsfähigkeit]]
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[[Phasen des Burnout]]

Aktuelle Version vom 6. März 2013, 13:59 Uhr

Drei grundlegende Äußerungsformen des Burnout

Burnout ist eine Folge lang anhaltender Überanstrengung. Es äußert sich daher in erster Linie als emotionale, körperliche und geistige Erschöpfung. Dabei steht die emotionale Erschöpfung im Vordergrund. Leider ist es schwierig, diese Art der Erschöpfung ernst zu nehmen und überhaupt als solche wahrzunehmen. Wenn ich ihr erliege, neige ich im Gegenteil dazu, sie zu verdrängen und abzutun. Deswegen empfinde ich viele Anzeichen des herannahenden Burnout nicht als bedrohlich. Mir scheint es normal, dass ich morgens "mal" erschöpft bin. Aber wie oft ist "mal"? Ich muss lernen darauf zu achten. Vielleicht brauche ich emotionalen Ausgleich. Ich muss lernen, die Anzeichen emotionaler Erschöpfung wahrzunehmen und ernst zu nehmen.

Die zweite Äußerungsform von Burnout ist die Unfähigkeit andere Menschen, mit denen ich als Kunden, Klienten oder Patienten zu tun habe, auch als Individuen wahrzunehmen. Jeder Mensch ist einzigartig, und jeder Mensch ist eine Einheit verschiedener Seiten. Wenn ich unter Burnout leide, fange ich an, die Menschen, mit denen ich zu tun habe, mehr und mehr nur noch als Fälle zu betrachten. Im Fachjargon heißt das "Depersonalisierung". (Das kommt daher, das im Amerikanischen "person" als Ausdruck für das benutzt wird, was wir im Deutschen als "Individuum" bezeichnen.) Es ist eine unbewusste Art, in der ich mich vor den Folgen der emotionalen Erschöpfung zu schützen versuch. Ich lasse die anderen Menschen nicht mehr so nah an mich heran, schütze mich vor einem Ausmaß des Mitleids, das mich selbst belastet. Diesen an sich gesunde Reflex muss ich mir bewusst machen, um mich tatsächlich zu schützen und nicht umgekehrt die Gefahr des Burnout zu verstärken. Als unbewusste Haltung kann sich die "Depersonalisierung" bis zum Zynismus und zur Verachtung steigern. Dagegen kann eine bewusste mitfühlende Abgrenzung zur Übereinstimmung mit mir selbst und mit meinem Leben beitragen.

Eine dritte wesentliche Äußerungsform von Burnout ist das Gefühl, dass meine eigene Leistungsfähigkeit stark nachlässt. Ich fühle mich inkompetent, chaotisch und unorganisiert. Ich fühle mich leicht überfordert und unproduktiv. Diese Unzufriedenheit mit mir selbst und mit meiner eigenen Arbeit ist eine andere Art, sich von selbst und unbewusst vor Überforderung zu schützen, indem ich mich von der Beteiligung an meiner Arbeit mehr und mehr zurückziehe, ohne es zu wollen. Eine solche Reaktion schützt jedoch nicht vor Frustration und Enttäuschung, sondern zieht sie nach sich. So ergibt sich ein Teufelskreis, indem die Erschöpfung zu einem Rückzug aus meiner eigenen Arbeit führt, der mir dann die Arbeit sinnlos erscheinen lässt, was wiederum den inneren Rückzug aus der Arbeit verstärkt.

Diesen Hauptäußerungsformen kann nun auch im einzelnen nachgegangen werden.

1. Die emotionale Erschöpfung

2. Zynismus und "Depersonalisierung"

3. Das Gefühl nachlassender Leistungsfähigkeit




Phasen des Burnout