Was macht eigentlich unsere Führungskraft?! Indirekte Steuerung und Führung.

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„WAS MACHT EIGENTLICH UNSERE FÜHRUNGSKRAFT?!"

FÜHRUNG UND INDIREKTE STEUERUNG

2-Tages-Seminar

Stephan Siemens und/ oder Dr. Eva Bockenheimer

Mitglieder des Betriebsrats und andere Interessenvertreterinnen und -vertreter sind häufig mit Konflikten zwischen Beschäftigten und Führungskräften konfrontiert. Diese Konflikte bleiben oft unverstanden aus mangelnder Kenntnis der neuen Konzeption von Führung und den Aufgaben einer Führungskraft, welches ein zentraler Bestandteil der neuen Arbeitsorganisationsformen ist. Die Beschäftigten sind höher qualifiziert und arbeiten besser und produktiver. In Anpassung an die gewachsenen Fähigkeiten der Beschäftigten wird ihnen die Arbeit der Führung mehr und mehr übergeben. Die Führungskräfte führen nicht mehr direkt, indem sie Aufgaben verteilen, sondern sie stellen Bedingungen her, in denen die Beschäftigten wie von selbst die Führungsrolle gemeinschaftlich übernehmen und jeweils im Team durchsetzen. Das veränderte Führungsverhalten der Führungskräfte stellt dadurch ein wesentliches Mittel der „indirekten Steuerung“ von Unternehmen und Beschäftigten dar. Durch die „indirekte Steuerung“ wird der Einfluss der Führungskräfte versteckt und weitgehend unbewusst. Die Beschäftigten reagieren darauf teils aktiv und organisieren sich selbst, teils aber mit Unverständnis, weil sich die Führungskraft ihren bisherigen Aufgaben verweigert. Auf diese Verweigerung reagieren die Beschäftigten oft unsicher und halten an alten Formen, sich mit Führung auseinanderzusetzen, fest. Dadurch verschärfen sich häufig die Konflikte. Überdies leiden die Beschäftigten daran, nicht konkret zu verstehen, was von ihnen verlangt wird.

Ziel des Seminars ist es, Mitgliedern der Betriebsräte mittlerer und größerer Unternehmen, der Schwerbehindertenvertretungen und anderen betrieblichen Interessenvertreterinnen und Interessenvertretern zu ermöglichen, Konflikte zwischen Beschäftigten und Führungskräften besser einschätzen zu können, um sich selbst und die Beschäftigten zu einer angemessenen Auseinandersetzung mit dem neuen Führungsverhalten der Führungskräfte zu befähigen. Dazu ist zunächst erforderlich, das neue Führungsverhalten zu erklären und sachlich aus der gewachsenen produktiven Kraft der Beschäftigten abzuleiten. Anschließend werden wesentliche Mittel der Führung unter den Bedingungen der „Indirekten Steuerung“ erarbeitet. Schließlich werden Wege diskutiert, sich mit solchen Formen der Führung auseinanderzusetzen. Auf diese Weise soll das Selbstbewusstsein der betrieblichen Interessensvertretungen gestärkt und eine neue Handlungsfähigkeit gegenüber Führungskräften erarbeitet werden.


Zielgruppe: Mitglieder der Betriebsräte mittlerer und größerer Unternehmen, der Schwerbehindertenvertretungen und andere betriebliche Interessenvertreterinnen und Interessenvertreter.


Methoden: 1. Es wird zunächst die Vorstellung von Führung, wie sie früher vorherrschte, erarbeitet, weil die meisten Betriebsräte und Beschäftigten noch von einer solchen Vorstellung ausgehen. 2. Dann wird davon die Konzeption der Führung unter den neuen Arbeitsorganisationsformen abgegrenzt, unter den Bedingungen der „indirekten Steuerung“ also. Dazu wird ein Text aus einem Buch über Arbeits- und Organisationspsychologie gelesen, der die Veränderungen deutlich macht. 3. Es werden Arbeitsgruppen beauftragt, einen Fall einer Umsetzung des Führungsstils zu erarbeiten und kurz vorzustellen. 4. Der Film „Work hard, play hard“ führt in die Formen der „indirekten Steuerung“ ein. Er zeigt zugleich, unter welchem Druck Führungskräfte stehen. Das verhindert die ausschließliche Personalisierung des Problems. 5. Es werden drei Situationen ausgewählt, die exemplarisch in Arbeitsgruppen bearbeitet werden. Die Fragestellung lautet: Wie können Beschäftigte reagieren? Wie können Betriebsräte helfen? 6. Schließlich beschäftigen wir uns mit der Frage: Welche rechtlichen Möglichkeiten haben Betriebsräte?