Wie kann man auf die Idee kommen, dass es einen "Arbeitskraftunternehmer" gibt?

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Wie kann man auf die Idee kommen, dass es einen "Arbeitskraftunternehmer" gibt?

Auf diese Idee kann man dann kommen, wenn man die Beschäftigten so betrachtet, wie sie auf dem Arbeitsmarkt auftreten. Dann handelt es sich um Menschen, die möglicherweise arbeiten. Sie arbeiten noch nicht wirklich, sondern sind eben Arbeitskräfte, denen etwas - Mittel, Material und Zusammenhänge - zum Arbeiten fehlen. Das Einzige, was sie haben und also verkaufen können, ist die Fähigkeit zu arbeiten, die sie in eigener Verantwortung pflegen und entwickeln sollen. Nun werden sie von Neoliberalen Theoretikern aufgefordert, die "unternehmerische Verantwortung" für ihre einzig verbliebene Ware zu übernehmen (sie zu qualifizieren, sich flexibel und einsatzfähig zu erhalten etc.)

Man hält sich also nicht an die arbeitenden Beschäftigten und das, was diese Beschäftigten in der Arbeit wirklich machen, sondern an den Arbeitsmarkt und die dort auftretenden Arbeitskräfte, und leitet daraus die Unterordnung des Arbeiters und seiner Arbeitskraft unter die Seite des Unternehmers im selben Menschen, Team, derselben Gruppe oder desselben Unternehmens ab. Insofern kann man den Eindruck erhalten, dass es die einzelnen Menschen sind, die als Arbeitskraft sich selbst als Unternehmer gegenüberstehen, die die Unternehmer ihrer eigenen Arbeitskraft sind..

In diesem Fall spricht man aber nicht von der wirklichen Arbeit der Beschäftigten, sondern von sich anbietenden Arbeitskräften, möglichen Arbeitern. Man sieht die ganze Sache aus der Sicht des Arbeitsmarktes, auf dem isolierte Menschen ihre Arbeitskraft anbieten. Mit der wirklichen Arbeit und dem Verhältnis dieser wirklichen Arbeit zur Vorstellung des "Arbeitskraftunternehmers" beschäftigt man sich nicht. Denn dann würde sich zeigen, dass die Menschen in der wirklichen Arbeit gar nicht isoliert sind. Und damit würde sich auch ihr Verhältnis zur Unternehmerfunktion verändern. Sie wären nicht mehr ihnen selbst als Unternehmern unterworfen.

In der wirklichen Arbeit hätte man es überdies nicht mit einem "Idealtypus" zu tun, sondern mit einer wirklichen geschichtlichen Entwicklung, die man als solche diskutierte. Man müsste sich auch nicht auf die "Anrufung" des Selbst als "unternehmerisches Selbst" berufen, sondern könnte einen gesellschaftlichen Lernprozess ins Auge fassen, in dem die Beschäftigten sich neue Fähigkeiten erwerben, aber auch erwerben müssen. Das wird aber erst in der Kritik der Vorstellung vom "Arbeitskraftunternehmer" sichtbar.



Kritik der Vorstellung des "Arbeitskraftunternehmers"


Der sogenannte "Arbeitskraftunternehmer"