Arbeiten bis zum Umfallen? Indirekte Steuerung und Arbeitszeit: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Arbeiten bis zum Umfallen? Indirekte Steuerung und Arbeitszeit |
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+ | Referenten der Initiative "Meine Zeit ist mein Leben" |
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+ | '''Zielgruppe:''' Das Seminar richtet sich an Betriebsräte von Unternehmen, in denen oft deutlich länger gearbeitet wird als tariflich vereinbart oder gar gesetzlich vorgesehen. |
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+ | Die so genannte Vertrauensarbeitszeit ist – neben anderen - ein Mittel der indirekten Steuerung, um die Arbeitszeit der Beschäftigten der Kontrolle zu entziehen und sie deutlich zu verlängern. Neuerdings gehen Unternehmen auch dazu über, Arbeitszeiten tariflich zu vereinbaren, obwohl tatsächlich nach den Prinzipien der Vertrauensarbeitszeit im Unternehmen gearbeitet wird. |
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+ | Beide Formen erschweren es den Beschäftigten erheblich, die Kontrolle über ihre tatsächliche Arbeitszeit zu gewinnen. Gelegentlich widersetzen sich die Beschäftigten sogar selbst den Versuchen der Betriebsräte, überlange Arbeitszeiten zu verhindern. |
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⚫ | Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Wie können Kolleginnen und Kollegen für die Auseinandersetzung mit dem Thema Arbeitszeit gewonnen werden? (Der Arbeitgeber versucht in vielen Fällen, das Thema Arbeitszeit aus der öffentlichen Diskussion im Betrieb zu verdrängen.) Wie können Betriebsräte mit den Anforderungen, die sich aus der „indirekten Steuerung“ ergeben, umgehen? Im Seminar werden Argumente für eine entsprechende Form der Öffentlichkeitsarbeit entwickelt und vermittelt. |
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+ | Dabei geht es nicht darum, zu den früheren Formen der Unternehmensführung zurück zu wollen, sondern darum, die neuen Formen der Unternehmensführung angemessen zu beantworten. |
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+ | '''Methoden:''' |
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+ | Zunächst wird im Seminar erarbeitet, worum es sich bei der Arbeitszeit handelt. Im nächsten Schritt wird die „indirekte Steuerung“ als Form der Unternehmensführung und die Konsequenzen für die Arbeitszeitpolitik der Unternehmen dargestellt und diskutiert. Dabei werden zwei Gefahren sichtbar gemacht und systematisch begründet: |
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+ | - Die Beschäftigten entwickeln ein tiefes Misstrauen gegen jede Art, des (sich) Organisierens, weil die Organisation der Arbeit im Unternehmen erkennbar zu ihren Lasten geht. |
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+ | In einem dritten Schritt werden gesetzliche Grundlagen der Behandlung der Arbeitszeit im Unternehmen dargestellt (Arbeitsschutzgesetz § 5, §12, Arbeitszeitgesetz, Betriebsverfassungsgesetz § 87, (3), (7). Darauf aufbauend werden Formen der Ansprache der Kolleginnen und Kollegen und der Öffentlichkeitsarbeit im Betrieb entwickelt. |
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+ | Im Zentrum der indirekten Steuerung steht die Teamarbeit. Daher werden in einem vierten Schritt Teamstrukturen analysiert: Was für eine Rolle spielt die Gruppendynamik in den Teams für die tatsächliche Arbeitszeit der Gruppenmitglieder? Wie können die Mechanismen dieser Gruppendynamik bewusst gemacht und solidarisch bearbeitet werden? Da die indirekte Steuerung nur so lange funktioniert wie sie unbewusst bleibt, besteht in der Bewusstmachung ihrer Mechanismen die große Chance, mit der Kraft des Teams zusätzliche und angemessen Ressourcen einzufordern. |
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+ | '''Ablauf''': |
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+ | 1. Tag |
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+ | 9.00 – 10.00 Uhr Vorstellung der Referentin und des Referenten, Vorstellung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Vorstellung des Programms des Seminars |
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+ | 10.00 – 10,15 Uhr Pause |
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+ | 10.15 – 11.15 Uhr Impulsreferat: Was ist Arbeitszeit? |
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+ | 11.15 – 11.30 Uhr Pause |
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+ | 11.30 – 12.30 Uhr Diskussion |
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+ | 12.30 – 14.30 Uhr Mittagspause |
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+ | 14.30 – 15.00 Uhr Impulsreferat: Unternehmensführung durch „indirekte Steuerung“ |
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+ | 15.00 – 15.45 Uhr Arbeitsgruppen: Wie sieht es bei uns aus? Indirekte Steuerung im eigenen Unternehmen und die Auswirkungen auf die (tatsächliche) Arbeitszeit |
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+ | 15.45 – 16.00 Uhr Pause |
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+ | 16.00 – 16.45 Uhr Ergebnisse der Arbeitsgruppen |
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+ | 16.45 – 17.30 Uhr Impulsreferat: Indirekte Steuerung und Arbeitszeit |
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+ | 2. Tag |
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+ | 9.00 – 9.15 Uhr Is‘ was? – Runde |
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+ | 9.15 – 9.45 Uhr Zusammenfassung des ersten Tages |
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+ | 9.45 – 10.45 Uhr Arbeitsgruppen: |
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+ | AG 1: Welche Rolle spielen die Teams bei der wirklichen Arbeitszeitgestaltung? |
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+ | AG 2: Wie können wir Arbeitszeit thematisieren, wenn weder der Arbeitgeber noch Kolleginnen und Kollegen darüber reden wollen? |
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+ | AG 3: Was tun bei tariflich vereinbarter und faktischer Vertrauensarbeitszeit? |
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+ | 10.45 – 11.15 Uhr Pause |
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+ | 11.15 – 12.30 Uhr Auswertung der Arbeitsgruppen und Diskussion der Ergebnisse |
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+ | 12.30 – 14.30 Uhr Mittagspause |
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+ | 14.30 – 15.15 Uhr Gesetzliche Grundlagen |
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+ | 15.15 – 16.00 Uhr Arbeitsgruppen: |
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+ | AG 1: Arbeitszeiterfassung: Wie viel Zeit haben wir zu verschenken? Wie weit können wir es uns leisten, unsere Arbeitskraft zu entwerten? |
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+ | AG 2: Formen der Öffentlichkeitsarbeit: Wem dient die Arbeitszeiterfassung, dem Arbeitgeber, den Betriebsräten, den Beschäftigten? Wie können die Beschäftigten die Kontrolle über ihre Arbeitszeit gewinnen? |
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+ | AG 3: Arbeitszeit als Thema der Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber: Wie können wir als Betriebsrat mit dem Arbeitgeber um das Thema ringen? |
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+ | 16.30 – 16.15 Uhr Pause |
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+ | 16.15 – 17.00 Uhr Ergebnisse der Arbeitsgruppen |
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+ | 16.45 – 17.00 Uhr Pause |
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− | Stephan Siemens, Eva Bockenheimer |
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+ | 17.00 – 17.30 Uhr Öffentlichkeitsarbeit |
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+ | 3. Tag |
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+ | |||
+ | 9.00 – 9.15 Uhr Is‘ was? – Runde |
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− | '''Zielgruppe:''' Das Seminar richtet sich an Betriebsräte von Unternehmen, in denen oft deutlich länger gearbeitet wird als tariflich vereinbart oder gar gesetzlich vorgesehen. Die so genannte „Vertrauensarbeitszeit“ erschwert es den Beschäftigten, die Kontrolle über ihre Arbeitszeit zu behalten und dadurch Einfluss auf ihre tatsächliche Arbeitszeit zu gewinnen. Oft widersetzen sich die Beschäftigten den Versuchen der Betriebsräte, überlange Arbeitszeiten zu verhindern. Dieses Seminar richtet sich an Betriebsräte, die die Mechanismen der Unternehmensführung durch „indirekte Steuerung“ verstehen und ihre Auswirkungen auf die Verlängerung der Arbeitszeit über die tariflich vereinbarten Grenzen verhindern oder wenigstens begrenzen wollen. |
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+ | 9.15 – 9.45 Uhr Zusammenfassung des Bisherigen |
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+ | 9.45 – 10.30 Uhr Arbeitsgruppen: Wie können wir Diskussionen in den Teams anregen? |
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+ | 1. Teamstrukturen erfassen |
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+ | 2. Der Gesundheits- und Sozialverantwortliche |
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+ | 3. Ressourcen-Bedarf erfassen und einfordern |
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+ | 10.30 – 10.45 Uhr Pause |
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+ | 10.45 – 11.30 Uhr Auswertung der Arbeitsgruppen |
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− | Das Seminar vermittelt Argumente und die entsprechende Form der Öffentlichkeitsarbeit. Dabei geht es nicht darum, unternehmerische Autonomie abzulehnen, sondern Konsequenzen daraus zu ziehen, dass diese auf den unternehmerischen Zweck beschränkt bleiben soll. Betriebsratsmitglieder brauchen organisatorische und sachlich-argumentative Initiativen zur Auseinandersetzung mit dieser Beschränktheit. Das Seminar soll dazu dienen, solche Initiativen zu entwickeln. |
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+ | 11.30 – 11.45 Uhr Nächste Schritte im Betrieb: Was nehme ich mir |
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+ | vor? |
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− | '''Methoden:''' Zunächst wird das Konzept der Unternehmensführung durch „indirekte Steuerung“ dargestellt und diskutiert. Daraus werden die Konsequenzen für die Arbeitszeitpolitik der Unternehmen gezogen. |
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+ | 11.45 – 12.30 Uhr Warum spielt das Team in der Auseinandersetzung um die Arbeitszeit so eine wichtige Rolle? |
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− | Dabei werden zwei Gefahren sichtbar gemacht und systematisch begründet: |
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+ | 12.30 – 14.30 Uhr Mittagspause |
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+ | 14.30 – 15.30 Uhr Auswertung und Kritik des Seminars |
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− | Es geht tatsächlich darum, den Gedanken zu verankern, dass die eigenständige Organisation den Beschäftigten hilft, sich mit der Organisation durch den Arbeitgeber auseinanderzusetzen, die eigenen Interessen zu wahren und die Kontrolle über die eigene Arbeitszeit wiederzugewinnen. Dazu wird in einem zweiten Schritt die Dynamik eines Arbeitsteams, einer Arbeitsgruppe analysiert und diese als eine handlungsrelevante Ebene für das Eingreifen von Betriebsräten charakterisiert. In Bezug auf solche Teams werden Handlungsmöglichkeiten entwickelt und dargestellt. Zudem werden angemessene Formen der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit des Betriebsrats zur Frage der „indirekten Steuerung“ im Unternehmen diskutiert und – soweit möglich – entwickelt. Dabei wird vor allem die Frage aufgeworfen, wie viel die Beschäftigten durch unkontrollierte Mehrarbeit ihrem Arbeitgeber schenken und um wie viel sie ihren eigenen Stundenlohn drücken wollen. Zugleich wird die Frage nach Neueinstellungen aufgeworfen, die zwar der Betriebsrat nicht durchsetzen kann, wohl aber die Beschäftigten mit Hilfe des Betriebsrats. |
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+ | 15.30 Ende des Seminars |
Aktuelle Version vom 19. Februar 2015, 11:50 Uhr
Arbeiten bis zum Umfallen? Indirekte Steuerung und Arbeitszeit
3-Tages-Seminar Arbeiten bis zum Umfallen? Indirekte Steuerung und Arbeitszeit
Referenten der Initiative "Meine Zeit ist mein Leben"
Zielgruppe: Das Seminar richtet sich an Betriebsräte von Unternehmen, in denen oft deutlich länger gearbeitet wird als tariflich vereinbart oder gar gesetzlich vorgesehen. Die so genannte Vertrauensarbeitszeit ist – neben anderen - ein Mittel der indirekten Steuerung, um die Arbeitszeit der Beschäftigten der Kontrolle zu entziehen und sie deutlich zu verlängern. Neuerdings gehen Unternehmen auch dazu über, Arbeitszeiten tariflich zu vereinbaren, obwohl tatsächlich nach den Prinzipien der Vertrauensarbeitszeit im Unternehmen gearbeitet wird.
Beide Formen erschweren es den Beschäftigten erheblich, die Kontrolle über ihre tatsächliche Arbeitszeit zu gewinnen. Gelegentlich widersetzen sich die Beschäftigten sogar selbst den Versuchen der Betriebsräte, überlange Arbeitszeiten zu verhindern.
Ziel des Seminars: Das Seminar vermittelt Einsichten in die wesentlichen Ursachen von überlangen Arbeitszeiten durch „indirekte Steuerung“ in der Unternehmensführung. Daraus werden Anforderungen an die Betriebsratsarbeit entwickelt.
Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Wie können Kolleginnen und Kollegen für die Auseinandersetzung mit dem Thema Arbeitszeit gewonnen werden? (Der Arbeitgeber versucht in vielen Fällen, das Thema Arbeitszeit aus der öffentlichen Diskussion im Betrieb zu verdrängen.) Wie können Betriebsräte mit den Anforderungen, die sich aus der „indirekten Steuerung“ ergeben, umgehen? Im Seminar werden Argumente für eine entsprechende Form der Öffentlichkeitsarbeit entwickelt und vermittelt.
Dabei geht es nicht darum, zu den früheren Formen der Unternehmensführung zurück zu wollen, sondern darum, die neuen Formen der Unternehmensführung angemessen zu beantworten.
Methoden:
Zunächst wird im Seminar erarbeitet, worum es sich bei der Arbeitszeit handelt. Im nächsten Schritt wird die „indirekte Steuerung“ als Form der Unternehmensführung und die Konsequenzen für die Arbeitszeitpolitik der Unternehmen dargestellt und diskutiert. Dabei werden zwei Gefahren sichtbar gemacht und systematisch begründet:
- Der Betriebsrat erscheint als Kontrolleur der Beschäftigten, nicht als Organ der Vertretung ihrer Interessen - Die Beschäftigten entwickeln ein tiefes Misstrauen gegen jede Art, des (sich) Organisierens, weil die Organisation der Arbeit im Unternehmen erkennbar zu ihren Lasten geht.
In einem dritten Schritt werden gesetzliche Grundlagen der Behandlung der Arbeitszeit im Unternehmen dargestellt (Arbeitsschutzgesetz § 5, §12, Arbeitszeitgesetz, Betriebsverfassungsgesetz § 87, (3), (7). Darauf aufbauend werden Formen der Ansprache der Kolleginnen und Kollegen und der Öffentlichkeitsarbeit im Betrieb entwickelt.
Im Zentrum der indirekten Steuerung steht die Teamarbeit. Daher werden in einem vierten Schritt Teamstrukturen analysiert: Was für eine Rolle spielt die Gruppendynamik in den Teams für die tatsächliche Arbeitszeit der Gruppenmitglieder? Wie können die Mechanismen dieser Gruppendynamik bewusst gemacht und solidarisch bearbeitet werden? Da die indirekte Steuerung nur so lange funktioniert wie sie unbewusst bleibt, besteht in der Bewusstmachung ihrer Mechanismen die große Chance, mit der Kraft des Teams zusätzliche und angemessen Ressourcen einzufordern.
Ablauf:
1. Tag
9.00 – 10.00 Uhr Vorstellung der Referentin und des Referenten, Vorstellung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Vorstellung des Programms des Seminars
10.00 – 10,15 Uhr Pause
10.15 – 11.15 Uhr Impulsreferat: Was ist Arbeitszeit?
11.15 – 11.30 Uhr Pause
11.30 – 12.30 Uhr Diskussion
12.30 – 14.30 Uhr Mittagspause
14.30 – 15.00 Uhr Impulsreferat: Unternehmensführung durch „indirekte Steuerung“
15.00 – 15.45 Uhr Arbeitsgruppen: Wie sieht es bei uns aus? Indirekte Steuerung im eigenen Unternehmen und die Auswirkungen auf die (tatsächliche) Arbeitszeit
15.45 – 16.00 Uhr Pause
16.00 – 16.45 Uhr Ergebnisse der Arbeitsgruppen
16.45 – 17.30 Uhr Impulsreferat: Indirekte Steuerung und Arbeitszeit
2. Tag
9.00 – 9.15 Uhr Is‘ was? – Runde
9.15 – 9.45 Uhr Zusammenfassung des ersten Tages
9.45 – 10.45 Uhr Arbeitsgruppen: AG 1: Welche Rolle spielen die Teams bei der wirklichen Arbeitszeitgestaltung? AG 2: Wie können wir Arbeitszeit thematisieren, wenn weder der Arbeitgeber noch Kolleginnen und Kollegen darüber reden wollen? AG 3: Was tun bei tariflich vereinbarter und faktischer Vertrauensarbeitszeit?
10.45 – 11.15 Uhr Pause
11.15 – 12.30 Uhr Auswertung der Arbeitsgruppen und Diskussion der Ergebnisse
12.30 – 14.30 Uhr Mittagspause
14.30 – 15.15 Uhr Gesetzliche Grundlagen
15.15 – 16.00 Uhr Arbeitsgruppen: AG 1: Arbeitszeiterfassung: Wie viel Zeit haben wir zu verschenken? Wie weit können wir es uns leisten, unsere Arbeitskraft zu entwerten? AG 2: Formen der Öffentlichkeitsarbeit: Wem dient die Arbeitszeiterfassung, dem Arbeitgeber, den Betriebsräten, den Beschäftigten? Wie können die Beschäftigten die Kontrolle über ihre Arbeitszeit gewinnen? AG 3: Arbeitszeit als Thema der Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber: Wie können wir als Betriebsrat mit dem Arbeitgeber um das Thema ringen?
16.30 – 16.15 Uhr Pause
16.15 – 17.00 Uhr Ergebnisse der Arbeitsgruppen
16.45 – 17.00 Uhr Pause
17.00 – 17.30 Uhr Öffentlichkeitsarbeit
3. Tag
9.00 – 9.15 Uhr Is‘ was? – Runde
9.15 – 9.45 Uhr Zusammenfassung des Bisherigen
9.45 – 10.30 Uhr Arbeitsgruppen: Wie können wir Diskussionen in den Teams anregen? 1. Teamstrukturen erfassen 2. Der Gesundheits- und Sozialverantwortliche 3. Ressourcen-Bedarf erfassen und einfordern
10.30 – 10.45 Uhr Pause
10.45 – 11.30 Uhr Auswertung der Arbeitsgruppen
11.30 – 11.45 Uhr Nächste Schritte im Betrieb: Was nehme ich mir vor?
11.45 – 12.30 Uhr Warum spielt das Team in der Auseinandersetzung um die Arbeitszeit so eine wichtige Rolle?
12.30 – 14.30 Uhr Mittagspause
14.30 – 15.30 Uhr Auswertung und Kritik des Seminars
15.30 Ende des Seminars