Wie kann man auf die Idee kommen, dass es einen "Arbeitskraftunternehmer" gibt?: Unterschied zwischen den Versionen

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===Wie kann man auf die Idee kommen, dass es einen "Arbeitskraftunternehmer" gibt?===
 
===Wie kann man auf die Idee kommen, dass es einen "Arbeitskraftunternehmer" gibt?===
   
Auf diese Idee kann man dann kommen, wenn man die Beschäftigten so betrachtet, wie sie auf dem Arbeitsmarkt auftreten. Da handelt es sich um Menschen, die möglicherweise arbeiten. Sie arbeiten noch nicht wirklich, sondern sind eben Arbeitskräfte, denen etwa - Mittel, Material und Zusammenhänge - zum Arbeiten fehlen. Das einzige, was sie haben und also verkaufen können, ist die Fähigkeit zu arbeiten. Nun werden sie von Neoliberalteen Theoretikern aufgefordert, die "unternehmerische Verantwortung" für ihre einzig verbliebene Ware zu übernehmen (sie zu qualifizieren, sich flexibel und einsatzfähig zu erhalten etc.)
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Auf diese Idee kann man dann kommen, wenn man die Beschäftigten so betrachtet, wie sie auf dem Arbeitsmarkt auftreten. Dann handelt es sich um Menschen, die möglicherweise arbeiten. Sie arbeiten noch nicht wirklich, sondern sind eben Arbeitskräfte, denen etwas - Mittel, Material und Zusammenhänge - zum Arbeiten fehlen. Das Einzige, was sie haben und also verkaufen können, ist die Fähigkeit zu arbeiten, die sie in eigener Verantwortung pflegen und entwickeln sollen. Nun werden sie von Neoliberalteen Theoretikern aufgefordert, die "unternehmerische Verantwortung" für ihre einzig verbliebene Ware zu übernehmen (sie zu qualifizieren, sich flexibel und einsatzfähig zu erhalten etc.)
   
Man hält sich also nicht an die arbeitenden Beschäftigten und das, was diese Beschäftigten in der Arbeit machen, sondern an den Arbeitsmarkt und die dort auftretenden Arbeitskräfte, und leitet daraus die Unterordnung des Arbeiters und seiner Arbeitskraft unter die Seite des Unternehmers im selben Menschen, Team, derselben Gruppe oder desselben Unternehmens ab. Insofern kann man den Eindruck erhalten, dass es die einzelnen Menschen sind, die als Arbeitskraft sich selbst als Unternehmer gegenüberstehen.
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Man hält sich also nicht an die arbeitenden Beschäftigten und das, was diese Beschäftigten in der Arbeit wirklich machen, sondern an den Arbeitsmarkt und die dort auftretenden Arbeitskräfte, und leitet daraus die Unterordnung des Arbeiters und seiner Arbeitskraft unter die Seite des Unternehmers im selben Menschen, Team, derselben Gruppe oder desselben Unternehmens ab. Insofern kann man den Eindruck erhalten, dass es die einzelnen Menschen sind, die als Arbeitskraft sich selbst als Unternehmer gegenüberstehen, die die Unternehmer ihrer eigenen Arbeitskraft sind..
   
In diesem Fall spricht man aber nicht von der wirklichen Arbeit der Beschäftigten, sondern von sich anbietenden Arbeitskräften, möglichen Arbeitern. Man sieht die ganze Sache aus der Sicht des Arbeitsmarktes aus, in der isolierte Menschen ihre Arbeitskraft anbieten. Mit der wirklichen Arbeit und dem Verhältnis dieser wirklichen Arbeit zur Vorstellung des "Arbeitskrftunternehmers" beschäftigt man sich nicht. Denn dann würde sich zeigen, dass die Menschen in der wirkichen Arbeit gar nicht isoliert sind. Und damit würde sich auch ihr Verhältnis zur Unternehmerfunktion verändern.
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In diesem Fall spricht man aber nicht von der wirklichen Arbeit der Beschäftigten, sondern von sich anbietenden Arbeitskräften, möglichen Arbeitern. Man sieht die ganze Sache aus der Sicht des Arbeitsmarktes aus, in der isolierte Menschen ihre Arbeitskraft anbieten. Mit der wirklichen Arbeit und dem Verhältnis dieser wirklichen Arbeit zur Vorstellung des "Arbeitskrftunternehmers" beschäftigt man sich nicht. Denn dann würde sich zeigen, dass die Menschen in der wirkichen Arbeit gar nicht isoliert sind. Und damit würde sich auch ihr Verhältnis zur Unternehmerfunktion verändern. Sie waeren nicht mehr ihnen selbst als Unternehmern unterworfen.
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In der wirklichen Arbeit hàette man es ueberdies nicht mit einem "Idealtypus" zu tun, sondern mit einer wirklichen geschichtlichen Entwicklung. MAn muesste sich auch nicht auf die "Anrufung" des Selbst als "unternehmerisches Selbst" berufen, sondern koennte einen gesellschaftlichen Lernproyzess ins Auge fassen, in dem die Beschaeftigten sich neue Faehigkeiten erwerben, aber auch erwerben muessen. Das wird a ber erst in der Kritik der Vorstellung vom "atb eitskraftunternehmer" sichtbar.
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Version vom 1. August 2011, 13:42 Uhr

Wie kann man auf die Idee kommen, dass es einen "Arbeitskraftunternehmer" gibt?

Auf diese Idee kann man dann kommen, wenn man die Beschäftigten so betrachtet, wie sie auf dem Arbeitsmarkt auftreten. Dann handelt es sich um Menschen, die möglicherweise arbeiten. Sie arbeiten noch nicht wirklich, sondern sind eben Arbeitskräfte, denen etwas - Mittel, Material und Zusammenhänge - zum Arbeiten fehlen. Das Einzige, was sie haben und also verkaufen können, ist die Fähigkeit zu arbeiten, die sie in eigener Verantwortung pflegen und entwickeln sollen. Nun werden sie von Neoliberalteen Theoretikern aufgefordert, die "unternehmerische Verantwortung" für ihre einzig verbliebene Ware zu übernehmen (sie zu qualifizieren, sich flexibel und einsatzfähig zu erhalten etc.)

Man hält sich also nicht an die arbeitenden Beschäftigten und das, was diese Beschäftigten in der Arbeit wirklich machen, sondern an den Arbeitsmarkt und die dort auftretenden Arbeitskräfte, und leitet daraus die Unterordnung des Arbeiters und seiner Arbeitskraft unter die Seite des Unternehmers im selben Menschen, Team, derselben Gruppe oder desselben Unternehmens ab. Insofern kann man den Eindruck erhalten, dass es die einzelnen Menschen sind, die als Arbeitskraft sich selbst als Unternehmer gegenüberstehen, die die Unternehmer ihrer eigenen Arbeitskraft sind..

In diesem Fall spricht man aber nicht von der wirklichen Arbeit der Beschäftigten, sondern von sich anbietenden Arbeitskräften, möglichen Arbeitern. Man sieht die ganze Sache aus der Sicht des Arbeitsmarktes aus, in der isolierte Menschen ihre Arbeitskraft anbieten. Mit der wirklichen Arbeit und dem Verhältnis dieser wirklichen Arbeit zur Vorstellung des "Arbeitskrftunternehmers" beschäftigt man sich nicht. Denn dann würde sich zeigen, dass die Menschen in der wirkichen Arbeit gar nicht isoliert sind. Und damit würde sich auch ihr Verhältnis zur Unternehmerfunktion verändern. Sie waeren nicht mehr ihnen selbst als Unternehmern unterworfen.

In der wirklichen Arbeit hàette man es ueberdies nicht mit einem "Idealtypus" zu tun, sondern mit einer wirklichen geschichtlichen Entwicklung. MAn muesste sich auch nicht auf die "Anrufung" des Selbst als "unternehmerisches Selbst" berufen, sondern koennte einen gesellschaftlichen Lernproyzess ins Auge fassen, in dem die Beschaeftigten sich neue Faehigkeiten erwerben, aber auch erwerben muessen. Das wird a ber erst in der Kritik der Vorstellung vom "atb eitskraftunternehmer" sichtbar.



Kritik der Vorstellung des "Arbeitskraftunternehmers"


Der sogenannte "Arbeitskraftunternehmer"